Cognitive Services in Microsoft Azure

Ein Blick auf die Site zu den Azure Cognitive Services zeigt, dass hier fast täglich etwas passiert. Microsoft liefert Zug um Zug neue Services, passt bestehende Services an und schafft viel Potential für Automatisierung, neue Möglichkeiten für die Digitalisierung von Prozessen oder Erleichterung der täglichen Arbeit. Allerdings ist es oft schwer, die Services auf die täglichen Szenarien wirklich zu mappen.

Schaut man aber genauer dahinter, merkt man sehr schnell, dass die Beispiele, die einem zuerst in den Kopf kommen, vielleicht nicht die sind, die ich im täglichen Business benötige. Erst wenn man versteht, was die Cognitive Services wirklich leisten können und seine Anforderungen formuliert, stellt man fest, dass Azure Cognitive Services eine Plattform bilden, um Themen im Alltag auf neue und hilfreiche Art und Weise anzugehen.

Sprache / Übersetzung: Ich hatte mich ja schon in 2 Artikeln intensiv mit dem Presentation Translator auseinandergesetzt. Das ist für mich ein Beispiel, wie Übersetzung tatsächlich eine wichtige Rolle im täglichen Leben der Mitarbeiter spielen kann – eine Präsentation in der eigenen „Muttersprache“ zu halten ist einfacher und man kann den Inhalt besser transportieren. Wenn dann in der Übersetzung in die unterschiedlichsten Sprachen vielleicht 5% „verloren“ gehen, wird mit Sicherheit mehr Inhalt richtig transportiert, als wenn der Präsentator seine Muttersprache verlässt und den Vortrag dann auf z. B. Englisch hält, der Zuhörer u. U. auch nicht in der Muttersprache folgen kann…
Aber auch andere Themen bieten sich hier an. Ich habe – und über das Projekt werde ich in einem weiteren Artikel noch einmal ausführlicher schreiben – die Chance genutzt, um z. B. Mails in Outlook, wenn sie in einer anderen Sprache eintreffen, direkt in die Systemsprache zu übersetzen. Dieses Beispiel kam in der Diskussion mit einem Kunden auf, dessen Mitarbeiter damit überfordert sind, wenn Mails in chinesisch, russisch oder indisch eintreffen…

Texterkennung / Textanalyse: Wer kennt es nicht – Akten, Akten, Akten, die irgendwo gelagert werden und im Keller „verschimmeln“ – ok, offiziell verschimmelt wahrscheinlich nichts. Aber die Digitalisierung von Akten ist sicher ein Thema, das in vielen Unternehmen noch systematisch angegangen werden muss. Wenn die Digitalisierten Informationen auch gleich automatisch verschlagwortet / analysiert werden, spart das extrem Geld und das Projekt kann mit ganz anderen Prämissen umgesetzt werden.

Gesichtserkennung/Bilderkennung: Es geht nicht darum, einzuschätzen wie alt jemand ist, oder ob er männlich oder weiblich ist (kann zwar in manchen Situationen sicher auch brauchen). Interessanter wird das Ganze, wenn man Bilderkennung dazu nutzt, beim Eingang zu erkennen, wenn dort „vermummte“ Personen durch die Schranke gegangen sind. Oder interessant wird es, wenn man damit z. B. erkennt, dass der Arbeiter in einer chemischen Anlage nicht wie vorgeschrieben einen Schutzhelm trägt – hier kann ganz schnell ein Mehrwert entstehen.

Unter diesen Aspekten betrachtet, eröffnet sich plötzlich eine Welt von Lösungen. Wichtig ist es hier, den richtigen Einstieg zu finden. Hier bietet im ersten Schritt der Intelligent Kiosk einen ersten Einstieg für Entwickler. Danach heißt es meist, graben, suchen und finden… Mein Beispiel für die Übersetzung einer Mail und meine Erfahrungen mit dem Übersetzungsdienst aus Azure werde ich in einem weiteren Blog-Eintrag schildern…